Zero Waste

Zero Waste

Zero Waste (englisch für: null Verschwendung) ist eine Philosophie/Bewegung bei der, wie der Name so schön sagt, ein Leben mit möglichst wenig Abfall und Verschwendung von Rohstoffen angestrebt wird. Dieses Ziel wird insbesondere durch Konsumverweigerung (Stichwort Minimalismus), Abfallvermeidung, Reparatur statt Neukauf, Wiederverwendung, Kompostierung und, wenn nicht anders möglich, über Recycling erreicht.

Im Jahr 2020 produzierte jeder einzelne Haushalt in Deutschland durchschnittlich 476 Kg Abfall. Dieser Abfall belastet unsere Ökosysteme und ist oft durch kleine Konsumveränderungen stark reduzierbar. Bis es große politische Veränderungen im Sinne einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft gibt, kann es noch dauern. Die Verantwortung liegt auch nicht nur in der Politik, sondern in unserer Gesellschaft und jedem individuellen Haushalt. Durch das progressive Umsteigen auf ein Zero-Waste veganes Leben können wir einen großen Beitrag leisten Ressourcen zu schonen und unsere Umwelt zu schützen.

Innerhalb der Zero-Waste-Bewegung gibt es diverse Methoden das angestrebte Ziel zu erreichen, manche schwieriger durchzuführen, andere leicht in den Alltag integrierbar. Es geht aber auch nicht darum, dass alle in den Wald ziehen und wieder in Höhlen leben, um ihren Abfall so gering wie möglich zu halten. Jede Person kann probieren, soweit es für sie möglich ist, auf den Konsumtrieb unserer kapitalistischen Gesellschaft zu verzichten und unsere Last auf die noch bestehenden Ökosysteme zu minimieren.

Hier ein paar praktische Tipps für Zero-Waste-Einsteiger: 

  • Wasser in Plastikflaschen vermeiden. Das Leitungswasser in Deutschland hat sehr hohe Standards und ist sicher zum Trinken. Außerdem filtern sich Phthalate (Weichmacher in Plastik) über die Zeit ins Wasser und erhöhen damit das Krebsrisiko. Für Wanderungen/Spaziergänge und unterwegs am besten immer eine eigene Flasche zum Auffüllen mitnehmen. Wenn ihr aber auf gar keinen Fall auf den Kauf von Wasser verzichten wollt, dann immer Wasser in Glasflaschen bevorzugen.

  • Kauft in Unverpacktläden, bei Wochenmärkten oder bei Anbietern (auch online) die auf unnötige Verpackungen verzichten oder kompostierbare Verpackungen benutzen. In diesen Shops ist es meistens möglich Produkte aus Plastik wie Rasierer, Zahnbürsten, Plastiktüten, Kosmetika, Plastikverpackungen, Zahnpastatuben, usw. mit einer nachhaltigeren Alternative zu ersetzen.

  • Stellt euch ein „Zero-Waste Starter Kit“ zusammen. Ihr müsst nicht immer alles mitnehmen, sondern einfach entsprechend der Gelegenheit ein bisschen planen. Wenn es mal nicht klappt, ist es auch nicht das Ende der Welt, einfach weiter so und irgendwann ist die Routine drin.

  • Probiert eine vegane vollwertige Ernährung aus, denn sie ist nicht nur sehr gesund, sondern reduziert eure individuelle Belastung auf unsere Ökosysteme enorm. Beispiel: 1 kg Rindfleisch benötigt ca. 15,000 Liter Wasser, 5 kg pflanzliches Protein im Gegensatz benötigt 1 kg Getreide ca. 1500 Liter Wasser. Auch die Einsparung der Fläche durch den Verzicht auf tierisches Protein ist enorm. Wenn euch eine vollwertige vegane Ernährung für den Anfang zu viel ist, dann fangt doch einfach damit an den Konsum tierischer Produkte nach und nach zu reduzieren.

  • Tretet einer SoLaWi (solidarische Landwirtschaft) bei. Hier wird regionales und saisonales Obst & Gemüse direkt an die Endkund:innen geliefert. Dies reduziert nicht nur lange Transportwege sondern unterstützt lokale Betriebe und verbindet/vernetzt wieder die Konsument:innen und Produzent:innen. Ganz nebenbei spart ihr noch eine Menge Verpackungsmüll ein. Produkte sind teilweise bis zu 17x verpackt, bis sie im Laden zum Verkauf angeboten werden.

  • Wo möglich, reparieren und wenn das nicht mehr geht Gebrauchtwaren bevorzugen. Dafür gibt es viele Plattformen wie ebay-Kleinanzeigen, oder Vinted z.B.

  • Um der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken kann ich folgendes empfehlen: ◦ Einkauf und Mahlzeiten planen
 ◦ Altes Brot zum Backen verwenden
 ◦ Aus Gemüsereste Suppen oder Gemüsebrühe kochen
 ◦ Obst / Gemüse einkochen und in Glasbehälter aufbewahren ◦ Gemüse in Salzlake länger haltbar machen

Es gibt natürlich viele weitere Tipps und Informationen zum Thema, aber für den Einstieg sind diese Informationen ausreichend. Für die Neugierigen und englisch-sprechenden unter euch empfehle ich diesen Blog. Shia ist eine Expertin im Thema Zero-Waste vegan und lädt des Öfteren neue Informationen zum Thema hoch.

Es kann sein, dass vieles davon für einige von euch erstmal sehr aufwendig oder unmöglich klingen mag. Dazu kann ich nur sagen: probiert es aus! Wir werden nicht mit unseren individuellen Veränderungen die Welt retten, es muss auch was auf politischer und globaler Ebene passieren, aber wir können durch unsere Entscheidungen und persönliche Veränderungen andere dazu inspirieren mitzumachen und zu den Menschen gehören, die sich nicht nur eine bessere Welt wünschen, sondern auch versuchen sie aktiv zu erschaffen.

Willst du mehr Details über das Thema erfahren oder benötigst ein paar Tipps zur praktischen Umsetzung? Wir vom Team-Healthy stehen dir wie immer gerne zur Verfügung.

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Über den Autor

Team Healthy Ernährungsberater Andrés

Andrés ist geprüfter und zertifizierter Ernährungsberater und Experte, wenn es um das Thema vegane Ernährung und Nachhaltigkeit geht. Folge Andrés und seinem Permakulturprojekt auf Instagram.